Was ist klimafreundlich?

31.01.2024

Moratorium für Freiflächenphotovoltaikanlage in der Gemeinde Stockelsdorf bis zum 31.12.2026.

Wir setzen uns für eine nachhaltige und wirtschaftliche Energiepolitik ein, die die Interessen der Bürgerinnen und Bürger sowie die Umwelt berücksichtigt. Wir sind überzeugt, dass die Energiewende nur gelingen kann, wenn sie auf einem breiten gesellschaftlichen Konsens basiert und die regionalen Gegebenheiten berücksichtigt.

Deshalb haben wir gemeinsam mit den Fraktionen der FDP und UWG einen Antrag gestellt, der ein Moratorium für Freiflächenphotovoltaikanlage in der Gemeinde Stockelsdorf bis zum 31.12.2026 vorsieht. Dieser Antrag wurde bei der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Bauen, Planung und öffentliche Sicherheit am 30.01.2024 mit großer Mehrheit angenommen.

Wir sehen in diesem Moratorium eine notwendige Maßnahme, um die weitere Zersiedelung und Versiegelung unserer wertvollen landwirtschaftlichen Flächen zu verhindern. Mit 24 Windkraftanlagen von mindestens 3 Megawatt pro Anlage, einem neuen großen Umspannwerk an der L184 und drei 380 KV Leitungen, die in naher Zukunft durch unser Gemeindegebiet verlaufen werden, haben wir unseren Beitrag zur regenerativen Energieerzeugung geleistet.
Wir wollen unsere Böden für die Produktion von Lebensmitteln erhalten und nicht für die Gewinnmaximierung von außenstehenden Investoren opfern. Wir halten es für unverantwortlich, in einer Zeit, in der wir in Schleswig-Holstein schon mehr regenerativ produzierten Strom erzeugen, als wir verbrauchen, weitere Flächen für Photovoltaik zu belegen, ohne dass die notwendige Infrastruktur für den Transport und die Speicherung des Stroms vorhanden ist. Das ist das Gegenteil von klimafreundlich.
Die Kosten für diese Überproduktion werden letztlich von den Bürgerinnen und Bürgern getragen, die ohnehin schon hohe Strompreise zahlen müssen. Nicht umsonst ist der Strompreis in Schleswig-Holstein mit am teuersten.

Wir sind selbstredend nicht gegen Photovoltaik, sondern für eine sinnvolle und effiziente Nutzung dieser Technologie. Vernunftgemäß und klimafreundlicher ist es hingegen, die vorhandenen gemeindeeigenen Dach- und bebauten Freiflächen (wie Schulen, KiTas, Bücherei) für Photovoltaik zu nutzen. Diese sind vorhanden und ungenutzt. So kann tagsüber der eigene Strombedarf gedeckt werden. Das wird aktuell an drei Gebäuden umgesetzt und muss noch stärker fokussiert werden.
Im Rahmen des Quartierkonzepts sollten wir auch die eigene Stromerzeugung von Photovoltaik in den Quartieren mehr unterstützen. Ein gemeinschaftlicher Zusammenschluss ermöglicht es, auch Haushalte ohne die Möglichkeit einer eigenen Photovoltaikanlage am Konzept zu beteiligen und den eigenen Bedarf oder zumindest die Grundlast durch lokale Stromerzeugung zu decken.

Auch wenn die durch CDU und Bündnis 90/Die Grünen geführte Landesregierung den Ausbau von Freiflächenphotovoltaik vorantreibt, wissen wir um die lokalen Gegebenheiten und sind unseren Bürgern verpflichtet. Wir wollen, dass die Bürgerinnen und Bürger von der Energiewende profitieren und nicht nur die Kosten tragen. Wir wollen, dass die Energiewende klimafreundlich und sozialverträglich gestaltet wird.